Als ich diesen Artikel begann, wusste ich noch nicht, was auf mich zukommen würde. Ich habe lange überlegt, ob ich ihn tatsächlich veröffentlichen soll oder lieber nicht. Ich habe mich schließlich dafür entschieden und hoffe auf Verständnis für das Teilen dieses sehr persönlichen Tages.
Am Dienstag, dem 12. November 2024, gehe ich morgens nur eine kleine, schnelle Runde mit Lotte. Dann bereite ich mir ein Müsli zum Mitnehmen zu. Meine Schwester und ich fahren zum Krankenhaus zu unserem Vater.

Heute ist das Parkhaus recht voll. Es gibt eine kleine Einfahrschlange.

Die Uhr im Krankenzimmer steht still. In Wirklichkeit ist es 10.28 Uhr.

Hand halten

Kleine Pause: mein mitgebrachtes Müsli.
Nächste Station: das Haus unserer Eltern. Die Ärztin unserer Mutter kommt zum Hausbesuch. Meine Schwester muss allerdings weiter, sie hat noch einen anderen Termin.

Das Schild haben meine Eltern mal aus einem Urlaub mitgebracht. Dabei war keiner ihrer Hunde bissig.

Das Radio in der Küche steht schon immer da. Zu Schulzeiten lief morgens SWR3.
Nach dem ernüchternden Gespräch mit der Ärztin brauche ich Abstand und Bewegung. Daher lege ich nur einen kurzen Teil der Strecke zum Krankenhaus mit dem Bus zurück und gehe sehr viel zu Fuß.

Ich laufe durch die Fußgängerzone meiner Heimatstadt. Hier war ich früher oft unterwegs.
Nach einiger Zeit schaffe ich es, meinen Schwestern eine Nachricht über die aktuelle, bedrückende Situation zu schicken. Zur Ablenkung und Beruhigung kaufe ich mir einen Thermobecher und ein Heißgetränk.

Ich habe Lust auf eine Latte macchiato und kaufe mir hierfür diesen Thermobecher.

Ich brauche nochmal grün, bevor ich erneut ins Krankenhaus gehe. Im Garten des Heimatmuseums kann ich kurz durchatmen.
Es ist schon dunkel als ich das Klinikgebäude verlasse.

Mit dem Zug fahre ich zurück zu meiner Schwester.
Unsere große Schwester bekommt einen Anruf aus der Klinik, dass es unserem Vater schlechter geht. Meine kleine Schwester und ich fahren wieder hin. Zu dritt sitzen wir an seinem Bett.

Zurück im Krankenhaus. Unser Vater bekommt nun Schmerzmittel.

Vorbereitung auf eine lange Nacht: Heißes Wasser und Tee.
Nachtrag: Einen Tag später, am 13.11., verstarb unser Vater am späten Nachmittag. Knapp 23 Stunden später folgte ihm unsere Mutter. Der 12. November war der letzte Tag, an dem beide noch lebten. R.I.P, ihr zwei!
12 von 12? Das ist ein Fotoprojekt, an dem Blogger am 12. eines Monats ihren Tag mit 12 Fotos dokumentieren. Und so einen anderen Einblick in ihre Welt und ihren völlig (un)spektakulären Alltag geben. Ein Amerikaner hat diese Aktion ursprünglich ins Leben gerufen. In Deutschland wird diese Bloggertradition von Draußen nur Kännchen betreut.
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