Am Wochenende waren wir auf der Travemünder Woche. Als unsere Tochter (2 Jahre, 7 Monate) sagte, dass sie mal Pippi muss gingen wir zu den öffentlichen Toiletten. Dort hatte ich zwei unterschiedliche Erlebnisse:
1. Ich wurde in der Schlange der Anstehenden nett gefragt, ob ich mit dem Kind vor gehen möchte. Ich habe daraufhin meine Tochter gefragt, ob sie noch warten kann und als sie dies bejahte das Angebot dankend abgelehnt.
2. Als wir schließlich auf der Toilette waren hörte ich aus einer Nachbarkabine folgendes Gespräch: Kind: „ich muss auch mal Pippi“. Mutter: „Du hast eine Windel an, mach da rein“. Meine Gedanken: „???? Das Kind sagt, dass es muss, steht direkt neben einer Toilette und DARF in die Windel machen???“ Ich habe Mutter und Kind hinterher beim Hände waschen gesehen, das Mädchen war sicher schon mindestens 3 Jahre alt und die Windel wurde nicht gewechselt. Die zwei gingen danach zurück zu einer Gruppe, die auf sie wartete.
Ich finde es erstaunlich, wie unterschiedlich Leute auf Kinder in Bezug auf ihr Ausscheidungsbedürfnis eingehen. Einerseits werde ich bei Bedarf vorgelassen, damit das Kind sein Geschäft noch rechtzeitig erledigen kann. Andererseits wird einem Kind eben dies verweigert, obwohl es das klar und eindeutig kommuniziert hat. Vielleicht hatte die Frau aus der zweiten Situation einen schlechten Tag oder das Kind sagt das häufiger einfach so. Ich habe ja nur eine kurze Momentaufnahme mitbekommen und kenne die Frau und das Kind nicht. Aber wenn ein Kind von sich aus die Bereitschaft zeigt aufs Klo zu gehen und ihm dies nicht gewährt wird, so ist das meiner Meinung nach eine vergeudete Chance.
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