Eins ist klar: Plastikwindeln kann man getrost als „umweltfeindlich“ bezeichnen. Aufwändig hergestellt erfüllen sie in einer bequemen Konsumgesellschaft in ein paar Stunden ihren Zweck, um dann jahrhundertelang auf einer Müllkippe zu verfaulen.
2,5 Milliarden Wegwerfwindeln landen pro Jahr auf Frankreichs oder Deutschlands Müllkippen. In England werden jährlich drei Milliarden gebrauchte Plastikwindeln weggeworfen und in den USA sind es sogar 38 Milliarden! Und wie viele gebrauchte Plastikwindeln werden es wohl jährlich weltweit sein, wenn Eltern in Indien oder China zu dem so intensiv beworbenen Produkt greifen werden? Jede dieser Plastikwindeln braucht 300 bis 500 Jahre um zu verrotten. Da liegt es auf der Hand, dass Plastikwindeln als schlimmstes Umweltproblem im Bereich des Hausmülls gelten.
Die Abstraktheit dieser einleitenden Zahlen bekommt schnell ein konkretes Gesicht, wenn man die Fakten auf den Verbrauch eines einzigen Babys herunterbricht. Ein 2jähriges westeuropäisches Durchschnittskind, das in Wegwerfwindeln aufgewachsen ist, hat bereits genauso viel CO2 verbraucht, wie der Durchschnittsbewohner Tansanias in seinem ganzen Leben. Eltern, die ihrem Baby beibringen in eine Wegwerfwindel zu machen, produzieren einen Berg von 1,5 Tonnen Restmüll, bis sie es endlich geschafft haben, ihrem Baby das Erlernte wieder abzutrainieren.
Natürlich zeigen die perfekten Werbespots der führenden Hersteller von Plastikwindeln diesen Aspekt ihrer Produkte nicht. Aber den Müllberg, der durch Plastikwindeln stetig wächst, vererben wir unseren Kindern und Kindeskindern. Wer an die Zukunft seines Babys denkt, der kommt an diesem Thema nicht vorbei.
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