Angesichts des Mülls, der mit Familie so anfällt, stellt sich für viele Eltern die Frage „Wie lebe ich plastikfrei?“. Ich gebe dir hier fünf einfache Tipps für deinen Alltag, damit du deinen Plastikmüll reduzieren kannst.

Plastikfrei leben – Tipp Nr. 1: Einkauf – Vorbereitung

Hab zum Einkaufen eine Tasche mit dabei. Das kann ein Rucksack sein, ein Stoffbeutel oder auch eine kleine faltbare Tasche, die locker in die Jackentasche passt. Falls du also spontan irgendwo einkaufst bist du gewappnet und brauchst keine neue Plastik-, Papier- oder Stofftüte kaufen. Das spart nicht nur Ressourcen und Plastik, sondern auch dein Geld.

Mögliche Transporttaschen für Einkäufe

Rucksack, Stofftasche oder kleine Falttasche?

Plastikfrei leben – Tipp Nr. 2: Einkauf – Vor Ort

Je nachdem was du einkaufen möchtest, kannst du relativ einfach auf Plastik verzichten, auch wenn du keinen Unverpackt Laden in deiner Nähe hast. Obst und Gemüse gibt es auf dem Wochenmarkt ohne Verpackung, da kannst du deine eigene Verpackung mitbringen. Zum Beispiel immer wieder verwendbare und waschbare Netze oder Beutel.

Gerade beim Obst und Gemüse gibt es im Supermarkt oft die Wahl zwischen loser Ware und in Plastik verpackter Ware. Hier entscheidest du, was dir wichtig ist. Bio, Regionalität, Preis, Aussehen? Inzwischen ist bei manchen Bioprodukten nur noch ein Aufkleber drauf anstatt Folie drumherum. Im Biomarkt ist die Auswahl an unverpacktem Obst und Gemüse häufig größer.

Bei anderen Sachen kannst du schauen, ob es Alternativen in ökologisch besseren Verpackungen gibt. Getränke wie Saft oder Wasser beispielsweise wird oft in Pfand- oder sogar Mehrwegflaschen angeboten. Trockene Produkte wie Nudeln, Mehl, Reis oder Zucker in Papp- oder Papier- anstatt Plastikverpackung.

Wenn es das gesuchte Produkt nur mit Plastikverpackung gibt und es etwas ist, was du häufig oder viel verbrauchst, dann versuche eine Großpackung davon zu bekommen. Ein Beispiel von mir: Oreo-Kekse gibt es wahlweise in einer Verpackung mit einer Innenfolie, in der alle Kekse verpackt sind oder eine Verpackung, in der immer nur 4 Kekse in einer Folie enthalten sind.

Frau beim Einkaufen am Gemüsestand

Einkaufen beim „Türken um die Ecke“

Plastikfrei leben – Tipp Nr. 3: Drinks to go

Wenn du unterwegs oft Lust auf einen Kaffee hast, kannst du dir vorher überlegen, ob du dir nicht einfach die Zeit nimmst und den Kaffee vor Ort trinkst. Du machst eine bewusste, kurze Pause und sparst einen to-go Becher. Keine Zeit dafür? Wenn du regelmäßig Kaffee, Tee oder andere Getränke zum mitnehmen genießt, dann lohnt sich ein schöner Thermobecher mit fest schließendem Deckel.

Eine meiner Freundinnen kauft unterwegs hin und wieder Wasser. Meist in (Pfand)Flaschen aus Plastik. Manchmal gibt es in diesem Fall auch die Möglichkeit Glasflaschen zu kaufen. Noch besser wäre es, zu Hause daran zu denken und sich Wasser in eine Glas- oder Edelstahlflasche zu füllen und mitzunehmen.

grüner Mitnahme-Kaffeebecher

Coffee-to-go
Bild von Alexas_Fotos auf Pixabay

Plastikfrei leben – Tipp Nr. 4: Küche

Schau dich in deiner Küche mal um und finde heraus, was aus Plastik ist und was du leicht und gerne ersetzen möchtest.

Hast du ein Küchenbrett aus Plastik? Es ist nicht recyclebar, giftige Chemikalien können austreten und Kratzer im Brett sind ein Nährboden für Bakterien. Ein Holzbrett ist gesundheitlich unbedenklich, recyclebar und leicht antibakteriell.

Küchenschwamm? Ist leider auch nicht recyclebar, auch ein Nährboden für Bakterien und immense Verschwendung. Alternativ kannst du eine wiederverwendbare Bürste (zum Abwaschen in Kombination mit einem Baumwolllappen) verwenden, die recyclebar, gesundheitlich unbedenklich und langlebig ist.

Tupper/Plastikdosen? Du ahnst es sicher schon: auch die sind nicht recyclebar oder biologisch abbaubar und giftige Chemikalien können austreten und in dein Essen gelangen. Bessere Alternativen: Glas oder Behälter aus Edelstahl. Beides ist recyclebar, langlebig und besser für deine Gesundheit.

Plastikfreie Küchenutensilien

Holzbrett und Spülbürste

Plastikfrei leben – Tipp Nr. 5: Bad

Wie sieht es in deinem Bad aus? Benutzt du eine Plastikzahnbürste? Es gibt auch welche aus Bambus. Manchmal sind die Borsten bei Bambuszahnbürsten aus Plastik, aber es ist definitiv weniger Plastik, als wenn die komplette Bürste aus diesem Material besteht.

Duschgel, Shampoo, flüssige Seife… kommen oft daher in bunten Plastikflaschen und enthalten künstliche Inhaltsstoffe, sind nicht recyclebar und zudem wird damit unnützer Transport von beigemengtem Wasser unterstützt. Eine schöne und plastikfreie Alternative sind feste Seifenstücke. Diese sind gesundheitlich unbedenklich und sehr ergiebig. Solltest du ab und zu fliegen brauchst du dir dann in diesem Bereich auch keine Gedanken wegen der Flüssigkeiten im Handgepäck machen. Es gibt Seifen zum Duschen, Haarseifen, feste Shampoos (Shampoo bar), Conditioner als Seifenstück und natürlich feste Seife zum Händewaschen. Minimalisten kommen mit einer Seife für alles aus. Das einzige, was du dazu eventuell noch brauchst ist eine schöne Seifenschale, damit das gute Stück nach Gebrauch trocknen kann.

 

Zum plastikfreieren Leben ist damit noch längst nicht alles gesagt, aber für den Start findest du hier ein paar Anregungen. Zu den Einzelbereichen mache ich nochmal einzelne, ausführlichere Beiträge.