Im Mai 2021 habe zum ersten Mal bei 12 von 12 mitgemacht. Und weil es so schön war, wiederhole ich das.

Wir sind in Borgwedel in der Jugendherberge. Segelwochenende der SVAOE (Segler-Vereinigung Altona-Oevelgönne e.V.). Das ist der Segelclub unserer großen Tochter. Um 7.46 Uhr bin ich auf dem Weg vom Waschraum zurück zu unserer Blockhütte. Noch etwas zerknautscht, aber das wird schon noch werden im Laufe des Tages.

Frau vor Holzhaus

Frisch gewaschen. Bereit für den Start in den Tag.

 

Frühstück in der Jugendherberge. Gut, dass wir eigene Sachen mitgebracht haben. Wir haben zwar extra veganes Essen vorbestellt, aber das wäre dann nur Obst (Banane und Apfel), Brötchen, Margarine und Marmelade gewesen. Oder Müsli mit veganem Schoko- oder Vanilledrink (uärgs). Müsli schmeckt wesentlich besser mit (dem mitgebrachten) Haferdrink. Die Brötchen sind auch lecker.

Brötchen auf Teller

Im Frühstücksraum.

 

9.30 Uhr. Die Optimisten (kurz Optis) werden vorbereitet. Das ist die Segelanfänger-Klasse für Kinder bis ca. 14 Jahre. Es hat ca. 15 Grad und die Sonne scheint. Ich kenne mich beim Segeln bisher null aus, daher kann ich hier nicht helfen.

Segelboote auf Wiese

Optis auf der Wiese der Jugendherberge.

 

Um 11.30 Uhr ist die Anfängergruppe auch auf dem Wasser. Ich sehe unsere große Tochter zum ersten Mal alleine Segeln, auf der Schlei. Also sie sitzt alleine im Boot, aber der Segellehrer ist im Motorboot in der Nähe. Und andere Kinder ihrer Gruppe segeln da auch. Sie hat seit Mitte April einmal pro Woche Kurs.

Kind auf Segelboot

Unsere große Tochter im Opti.

 

Wir haben gemeinsam mit einer (uns bis dahin unbekannten) Familie die „Blockhütte Nr. 5“ zugeteilt bekommen. Wobei ich eher Holzhäuschen als Blockhütte dazu sagen würde. Drin stehen 4 Stockbetten, ein paar Hocker und zwei Stühle. Es gibt eine Art Windfang-Eingangsbereich. Fertig ist die Unterkunft. Licht hat die Hütte auch, Klo und Waschbecken sind im separaten Waschhaus in ca. 50 m Entfernung. Wir zwei Familien (4 Erwachsene + 2 Jungs, 2 Mädels) sind gespannt, wie das spontane Zusammenleben für das Wochenende funktionieren wird.

Frau vor Haus Nr. 5

Bild Nr. 5 vor Haus Nr. 5

 

Das Wetter schlägt um. Die Kleine rennt zu unserer Unterkunft, um sich vor dem Regen zu retten.

rote Holzhütten

Der Weg zu unserer Unterkunft.

 

Ich liebe Sommerregen und laufe hier viel barfuß. Der Boden ist angenehm warm. Der Duft der Regenluft füllt meine Lungen und erfüllt mich mit einem guten Gefühl und Zufriedenheit.

Barfuß in Pfütze

Pitsche patsche in der Pfütze.

 

Und noch ein Wetterumschwung. Die Sonne scheint wieder. Die Anfängergruppe geht nach der Mittagspause zum zweiten Mal aufs Wasser. Unsere große Tochter möchte nicht. Sie spielt lieber am kleinen Strand. Als es jedoch zum Kentertraining geht, zieht sie sich ihren Neoprenanzug an und ab geht’s. Diesmal nicht auf, sondern ins Wasser. Ich esse derzeit eines der am Morgen selbstgeschmierten Brötchen aus der Lunch-Tüte. Weil die Große im Wasser sehr schnell friert und ein paar andere Kinder sich vordrängeln, schafft sie es heute nicht, das Kentern zu üben. Sie kommt nach ca. 15 Minuten zitternd aus dem Wasser und wärmt sich auf den warmen Bodenplatten auf.

Belegtes Brötchen

Brötchen essen und beim Kentern zuschauen.

 

Wir sind am Vortag angereist und haben am Freitag Abend vorgekochte Nudeln mit Sauce gegessen. Das Geschirr steht noch vor unserer Hütte. Ich gehe zum abwaschen im Waschhaus. Dort spüle ich mit heißem Wasser, der dort vorhandenen Seife und meiner Hand (gibt keinen Schwamm oder Bürste) die schmutzigen Sachen. Mit einer Mullwindel, die ich eigentlich überall dabei habe, trockne ich ab.

Geschirr in Waschbecken

Abwasch im Waschbecken.

 

Zum Abendessen wirft die Jugendherberge den Grill für uns an. Hier ist das vegane Angebot super. Nudelsalat, Krautsalat und gemischter Salat. Außerdem Kartoffeln, Tomaten, Maiskolben, Gemüsespieße und vegane Würste vom Grill. Den Grill bedienen wir Teilnehmer des Segelwochenendes selber. Für die Nicht-Veganer gibt es weitere Salate und Fleisch. Nachtisch für alle: Wassermelone.

veganer Grillteller

Veganer Grillteller

 

Beim Segeln wird viel nass. Besonders beim Kentertraining 🙂 Zusätzlich hat Kind Nr. 2 nach reichlich Wassermelone eine volle Blase. Aufgrund zu viel Ablenkung beim Spielen am Strand läuft sie zu spät zur Toilette los (ja, das kann auch einem Windelfrei-Kind passieren). Da lohnt sich die Wäscheleine vor dem Haus. Hier können die ausgespülten Klamotten abtropfen und im leichten Wind unter dem Vordach gut trocknen.

Wäsche auf Wäscheleine

Ganz viele Segelklamotten und eine ausgewaschene Hose.

 

23 Uhr: ein langer, schöner Tag geht zu Ende. Alle acht Bewohner der Nr. 5 liegen in ihren Betten. Ein paar schlafen schon. Die Große schaut noch kurz ein Buch an. Und dann Licht aus und gute Nacht.

Lesen im Bett

Lesen mit der Taschenlampe

 

12 von 12? Das ist ein Fotoprojekt, an dem Blogger am 12. eines Monats ihren Tag mit 12 Fotos dokumentieren. Und so einen anderen Einblick in ihre Welt und ihren völlig (un)spektakulären Alltag geben. Ein Amerikaner hat diese Aktion ursprünglich ins Leben gerufen. In Deutschland wird diese Bloggertradition von Draußen nur Kännchen betreut.