Windelfrei klingt (für dich?) vielleicht komisch, ist aber etwas ganz Natürliches. Was es ist, beschreibe ich in meinem Artikel „Was ist windelfrei?“. Grundsätzlich braucht man nur 3 Dinge für Windelfrei: Neugier (um windelfrei zu entdecken und ausprobieren zu wollen), Humor (weil es hilft, wenn mal was daneben geht) und ein Baby. 🙂

Nachfolgend gebe ich dir meine 3 besten Tipps, wie du mit Windelfrei starten kannst.

Tipp Nr. 1: lasse dich bewusst darauf ein

Stimme dich auf windelfrei ein. Wenn du offen dafür bist, windelfrei auszuprobieren und keine hohen oder gar überhohen Erwartungen an dich und das Baby hast, ist der erste Schritt getan. Es kann sein, dass du die Einzige in deinem Umfeld bist, die ihr Baby abhält. Überlege dir, warum du dein Kind abhalten möchtest. Ist deine Motivation eine bessere Bindung zu deinem Baby oder Müll zu sparen? Oder weil windelfrei so natürlich ist oder die Faszination, dass das möglich sein soll? Oder möchtest du deinem Baby viele Windeln und Wundsein ersparen? Oder bist du vielleicht Minimalistin? Oder ist es ein finanzieller Aspekt und du willst den Geldbeutel schonen? Deinen persönlichen Grund zu wissen hilft dir erstens beim Anfangen, zweitens beim Dranbleiben und drittens, wenn du mal im Zweifel bist.

Hindern dich irgendwelche Ängste oder hast du Bedenken? Zum Beispiel, das Kind falsch zu halten? Mein Tipp: Abhalten muss nicht eine gehaltene Position sein, sondern geht auch im Liegen. Überlege dir: Was kann passieren, wenn du dein Baby (ab und zu) abhältst? Meine Antwort: Entweder es scheidet aus und du hast eine Windel gespart oder es macht nichts und du ziehst deinem Kind wieder eine Windel an. Also kannst du nur gewinnen! Das wichtigste ist, ins Tun zu kommen und es auszuprobieren. Und dabei entspannt zu bleiben. Entweder es klappt oder auch nicht.

Tipp Nr. 2: versuche es mit einer Standardsituation

Es gibt bestimmte Zeitpunkte, zu denen fast jedes Baby mal muss. Das nennt man dann eine Standardsituation. Wenn du solche Situationen nutzen kannst, ist die Wahrscheinlichkeit für einen Treffer extrem groß und macht es dem Baby leichter zu verstehen, worum es geht. Und es motiviert dich und somit macht es euch beiden Freude. Die beliebteste Standardsituation von Windelfrei-Eltern ist morgens nach dem Aufwachen. Da müssen auch Erwachsene häufig recht bald auf Toilette. Alternativ geht das auch nach dem Mittagsschlaf (falls du morgens selber noch nicht wach genug bist zum Abhalten). Erwarte nicht zu viel. Das Abhalten ist ein Angebot ans Kind, das es annehmen oder auch ablehnen kann.

Tipp Nr. 3: schaffe einfache Voraussetzungen

Wenn dein Baby einen Strampler trägt, der nur oben an der Schulter zu öffnen ist, wird das Abhalten recht umständlich. Es geht einfacher, wenn das Kind zweiteilige Bekleidung an hat. So musst du nur eine Hose runterziehen, um an die Windel zu kommen und sie zu öffnen. Eine vorbereitete Umgebung und geeignete Babyklamotten haben einen wichtigen Anteil daran, wie einfach Windelfrei ist. Du kannst beides recht einfach anpassen. Hilfreich ist, wenn du weißt, wo genau du abhalten möchtest. Lege dir dort alles bereit. Stelle beispielsweise das Töpfchen direkt auf den Wickeltisch. Dann kannst du dein Baby dort ablegen, ausziehen, abhalten und wieder anziehen. Also wie wickeln, nur ohne volle Windel. Weil das Pipi alternativ ins Töpfchen geht.

 

Für Windelfrei benötigst du keine besondere Ausstattung. Unfälle passieren und gehören auch dazu. Es ist viel wichtiger, windelfrei entspannt und ohne Leistungsdruck auszuüben. Wie stolpern beim laufen lernen. Es kann allerdings ganz hilfreich sein, manchmal auf Windeln zurückzugreifen oder spezielles Zubehör zu benutzen. Ein Baby wird ohne Windeln geboren und braucht keine. Mehr dazu gibt es in meinen Kursen und Beratungen.