Bisher kannte unsere Hebamme „abhalten“ nur vom Hörensagen. Eine andere Hebamme hatte ihr mal erzählt, wie sie dies in einem Entwicklungsland (ich glaube irgendwo in Afrika) beobachtet hatte. Sie hatte sich gewundert, warum die Frauen nicht beschmutzt waren, obwohl sie stundenlang mit ihren nackten Babys in der Warteschlange standen, bis sie beim Arzt dran waren.

Irgendwann entdeckte sie, dass die Frauen von Zeit zu Zeit mit ihrem Baby aus der Reihe heraustraten, abseits gingen und es von sich abhielten, damit es sich erleichtern kann. Dann wurde kurz der Popo mit einem Blatt sauber gemacht und die Frau reihte sich wieder in die Schlange ein. So simpel wie effektiv!

Da dies in einem warmen Land bei einem sogenannten Naturvolk geschah, ging auch unsere Hebamme erstmal davon aus, dass dies in Hamburg nicht möglich wäre. Bis sie sah, wie ich unsere Tochter über der Badewanne abhielt, anstatt sie einfach nur zu wickeln. Während der Wochenbettbetreuung hatte sie mehrfach die Gelegenheit unsere kleinen Erfolge diesbezüglich mitzuerleben und sie war und ist begeistert! 🙂