Wenn ich auf meinen März 2022 zurückblicke, so gibt es da einiges zu erzählen. Zum einen waren Hamburger Frühjahrsferien, die wir in Süddeutschland verbrachten, zum anderen führte der Krieg in der Ukraine zu einem Erlebnis in unserem persönlichen Leben. Und dazwischen gab es auch ganz normalen Alltag und ein paar Einsichten zu meinem Zeitmanagement.

Hamburger Schulferien in Rottenburg

Die zwei Wochen Hamburger Schulferien Anfang März verbrachten die Kinder und ich dieses Jahr bei meiner kleinen Schwester Conny in Rottenburg. Für die Reise nutzten wir wieder die Dienste der Deutschen Bahn. Das Online-Boardprogramm ist recht gut und es kam nur einmal kurz zu einem Streit zwischen den Kindern, weil das iPad nicht genau in der Mitte stand.

In der ersten Ferienwoche arbeitete ich bei meiner Schwester im Homeoffice, in der zweiten Woche hatte ich Urlaub. Wir trafen uns mit meinen Eltern, meiner Tante und meiner großen Schwester und ihren Kindern. Und wir besuchten meine Freundin und Trauzeugin, die ich seit fast 2 Jahren nicht mehr gesehen hatte. Zudem waren wir viel draußen in der Natur und haben auch viel mit Nala (dem Hund meiner Schwester) und Piet (dem Nachbarskater) geschmust und gespielt.

Außerdem waren wir ein paar Mal im örtlichen Schwimmbad, das aufgrund eines höhenverstellbaren Bodens im Kinderschwimmbecken super zum Schwimmen lernen bzw. üben für A. war. Zudem hat sie das Tauchen nach Gegenständen für sich entdeckt. Bis zum Seepferdchen braucht sie allerdings noch ein paar Übungseinheiten 🙂.

Kinder im Schwimmbad

Tauchen und Schwimmen im höhenverstellbaren Kinderbecken.

Ein Highlight unseres Ferienaufenthaltes war ein Mini-Klassentreffen meiner kleinen Schwester mit Besuch des Thyssenkrupp Turms in Rottweil. Weil Conny und ich auf der gleichen Schule waren, kenne ich alle ihre ehemaligen Mitschüler (und sie mich) und war auch zum darauffolgenden Kuchenessen bei einem der Ehemaligen eingeladen.

Jens und die Geflüchteten

Einen Tag bevor ich mit den Kindern mit dem Zug nach Süddeutschland reiste, fuhr mein Mann Jens mit seinem Bruder Christian nach Polen zur ukrainischen Grenze, um dort Geflüchteten zu helfen. Das Ganze war so entstanden, dass Christian – als Familienvater- den Gedanken und das starke Bedürfnis hatte, mindestens einem Vater „entgegenzukommen“ und für dessen Familie etwas zu tun. Bevor er sich aber spontan in den Familienkombi setzte und losfuhr, sprach er darüber mit Jens und einem Kunden aus England. Jens sagte sofort seine Begleitung zu. Und der Engländer fand die Idee super, meinte „nimm doch ein größeres Auto“ und wollte das Vorhaben finanziell unterstützen.

Feuerwehr Neunsitzer

Der Neunsitzer der Freiwilligen Feuerwehr.

Über die normalen Autovermieter war kein Kleinbus ausleihbar. Hamburger Schulferien und das Zielland Polen waren wohl der Grund dafür. Glücklicherweise sprang die Freiwillige Feuerwehr Spadenland ein und stellte ihnen für diese Fahrt einen Neunsitzer zur Verfügung. Christian und Jens wechselten sich auf der langen Fahrt ab und machten ausreichend Pausen. An der Grenze fühlten sie sich erstmal erschlagen von der Menge an geflüchteten Menschen und den Zuständen. Riesige Lagerhallen voll Menschen, Feldbett an Feldbett, dicht an dicht. Ältere Menschen, Frauen, Kinder, Babys, Haustiere. Es war chaotisch, aber auch relativ ruhig und beklemmend. Sie haben absichtlich keine Fotos davon gemacht. Ein Großteil der Geflüchteten wollte nach Berlin. Mein Schwager und Jens fanden schließlich eine Gruppe, die nach Hamburg mitfahren wollte: eine junge Familie, zwei Studenten aus Turkmenistan und eine Frau mit einem erwachsenen Sohn, der an einer Gehirnerkrankung leidet. Christian hat diesen Trip und seine Erfahrungen für andere auf LinkedIn niedergeschrieben.

Die Oder in Polen

Überquerung der Oder in Polen.

Als die neun mitten in der Nacht kurz nach 4 Uhr am Auffanglager in Hamburg ankamen, war dieses schon übervoll. Die zwei Studenten bedankten sich und erklärten, dass sie nun alleine klarkämen. Die Frau mit ihrem Sohn wurden von einem medizinischen Dienst übernommen. Blieb noch die kleine Familie übrig. Da ich mit den Mädels nicht zu Hause waren, bot Jens der Familie an, für eine Nacht in unserem Gästezimmer (das Zimmer unserer kleinen Tochter A.) zu schlafen. So könnten sie sich von den Strapazen ein wenig erholen und etwas zur Ruhe kommen, bevor sie sich um die administrativen Dinge kümmern.

Aufnahmezentrum Hamburg

Jens und Christian vor dem Aufnahmezentrum.

Aus einer Nacht wurden fast zwei Wochen. Die Mädels und ich waren ja nicht da, also hatten sie genug Platz. Nastya, Victor und ihr vierjähriger Sohn fanden mithilfe von Jens und der Unterstützung aus seinem Netzwerk eine Wohnung. Zudem konnten sie sich registrieren, für einen Sprachkurs anmelden und ein klein wenig in Hamburg ankommen. Und sich vor allem endlich sicher fühlen. Als ich mit den Kindern am Sonntagabend zurückkam, war die kleine Familie seit einem Tag ausgezogen. Spoiler: wir haben sie etwas später persönlich kennengelernt.

Familie vor Auto

Endlich angekommen – um kurz nach 5 Uhr in der Schanze.

Acht Online-Kurse und mein Zeitmanagement

Hoch motiviert hatte ich mich im Februar zu sage und schreibe acht kostenlosen SOMBA-Kursen angemeldet. Das sind professionelle Online-Kurse, die im Programm von Business Coach Sigrun erarbeitet werden und die man als Beta-Kurs gegen Feedback völlig kostenfrei buchen kann. Ich hatte mir das wirklich gut überlegt. Dachte ich. Allerdings hatte ich erstens die Hamburger Schulferien und unsere Reise nach Rottenburg unterschätzt und zweitens mein „das schaffe ich schon“ total überschätzt. Schließlich arbeite ich 3 Tage pro Woche als Angestellte, nebenbei mache ich das mit Windelfrei, blogge (mit Unterstützung von The Content Society) und da war doch auch noch was mit Familie und Haushalt … 🤪

In der ersten Woche schaffte ich tatsächlich noch die komplette Teilnahme an drei Kursen, sowie zwei weitere teilweise. Dann merkte ich allerdings, dass es zu viel war und ich mehr als 5 Stunden Schlaf pro Nacht brauche. So wurde es von Woche zu Woche weniger und ich schaffte es nur noch sporadisch in den einen oder anderen Kurs. Trotzdem habe ich versucht, mein Feedback-Versprechen einzuhalten und nicht nur in den Kursen etwas gelernt. Sondern auch: Weniger ist manchmal mehr und nächstes Mal buche ich maximal zwei Kurse.

Was war sonst noch los im März 2022?

  • Fasching in Schule und Kita
  • Saharastaub in Deutschland am 15. März
  • Nächstgrößeres Fahrrad für E. und zwei Big Wheel Roller (Ostergeschenk für die Kinder) über Ebay Kleinanzeigen gekauft.
  • A. hat ihre ersten zwei Milchzähne verloren und hat daher nun unten eine große Zahnlücke.
  • Die Benzinpreise stiegen massiv an und es kam partiell zu leeren Regalen bei Mehl und Speiseöl.
  • Das verschobene „Neujahrstreffen“ für die Lehrkräfte der Elternschule Altona fand im Park statt.
  • Online-Windelfrei-Kurs Ende März.
  • Ausflug in den Park Planten un Blomen.
  • Dreharbeiten für eine Netflix oder Amazon Prime Serie vor unserem Haus.
  • Unerwarteter Schneefall am 31. März.

Folgende Blogartikel habe ich im März veröffentlicht

Ausblick auf April 2022

  • Ich möchte meinen Geburtstag feiern. Aber wo und wie?
  • Ostern. Werden wir wieder zu den Schwiegereltern nach Travemünde fahren? Oder zu meinem Schwager? Oder bleiben wir in Hamburg?
  • Kitareise von A.
  • Klassenfahrt von E.
  • Ich habe mir das Buch „Fit ohne Geräte“ gekauft, um gemeinsam mit meiner Schwester die 90 Tage Challenge zu starten. Sie in Rottenburg, ich in Hamburg.